Am Dienstag, den 25. September, war das FabLab zu Gast bei Precitec, einem Spezialisten für komplexe Lösungen zur Laserbearbeitung in Gaggenau. Bei Precitec handelt es sich um ein eng in der Region verwurzeltes Familienunternehmen, das bereits im Jahr 1971 gegründet wurde und seither auf mehr als 600 Mitarbeiter an 22 Standorten gewachsen ist. Dabei konzentriert sich das Unternehmen vor allem auf drei Bereiche: Laserschneiden, Laserschweißen und optische Messtechnik. Beim Laserschneiden kommt eine Laserleistung von bis zu 15kW zum Einsatz und es kann Baustahl bis zu einer Dicke von 50mm verarbeitet werden. (Das sind beeindruckende Werte im Vergleich zu unserem 100W Lasercutter im FabLab, der gerade mal Holz bis 12mm Dicke schafft!) Das Laserschweißen ist eng mit der optischen Messtechnik verwoben, denn beim Schweißen muss auf die richtige Positionierung und Bewegung der Werkstücke geachtet werden und die Qualität der Schweißnähte muss überprüft werden.
Nach einer Vorstellung der Firmenhistorie und der Produktpalette durch den Leiter des Projektmanagements stand ein Firmenrundgang mit Besuch des Applikationslabors auf dem Programm. Dort werden Neuentwicklungen erprobt und kundenspezifische Versuche durchgeführt. Anschließend besichtigten wir die Laserzellen für robotergeführte Laserprozesse. Dabei besichtigten wir unter anderem eine Flachbettschneidanlage zum Schneiden von Metallen bis 40mm und mehrere Faser- und Scheibenlaser für Versuche mit bis zu 12 kW optischer Leistung.
Verwundert war ich zunächst von den dünnen Wänden der Laserzellen. Ich hatte intuitiv erwartet, dass diese aus Sicherheitsgründen so ausgelegt sein müssten, dass sie im Notfall auch einem versehentlich auftretenden Laserstrahl standhalten würden. Da der Laser wie oben erwähnt sogar dicken Stahl schneiden kann, wurde jedoch schnell klar, dass man die Außenwände gar nicht dick genug auslegen könnte. Stattdessen kommen doppelwandige Hohlprofile zum Einsatz, deren Zwischenräume aktiv überwacht werden, um bei Durchdringen der ersten Lage sofort die Laserstrahlung abzuschalten.
Zum Schluss gab es ein Get-Together mit Brötchen und Getränken, bei dem wir uns mit den Experten der Lasermaterialbearbeitung austauschen und alle offenen Fragen diskutieren konnten. Insgesamt war das eine spannende und anregende Veranstaltung, die Lust auf eine engere Zusammenarbeit mit Precitec gemacht hat!